Freitag, 26. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit I und J



Leseprobe aus der CD-ROM „Dinosaurier von A bis Z“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Iguanodon
Name: Leguan-Zahn
Größe: etwa 10 Meter lang und 5 Meter hoch
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Belgien, Deutschland
Erstbeschreibung: Mantell 1825

1822 fand die Engländerin Mary Ann Mantell aus Lewes in Sussex in Steinen, mit denen ein Feldweg ausgebessert worden war, fossile Knochen und Zähne. Ihr Ehemann, der Arzt und Amateurgeologe Gideon Mantell (1790–1852), bezeichnete 1825 die Zähne wegen ihrer Ähnlichkeit mit denen des heutigen Grünen Leguan als „Leguanzähne“. Erste Rekonstruktionen zeigten einen vierfüßig laufenden Leguan mit Kehlsack und Rhinoceros-Horn auf der Nase. Das Horn entpuppte sich später als Dorn am Daumen, der vielleicht zur Verteidigung oder zum Herabziehen von Ästen zum Maul diente. Iguanodon war – nach Megalosaurus – der zweite Dinosaurier der wissenschaftlich beschrieben wurde. Das zu den Vogelfuß-Dinosauriern gehörende Iguanodon wog schätzungsweise 6 Tonnen und ging wohl meistens auf zwei Beinen. Zwischen 1877 und 1878 entdeckte man in einer belgischen Kohlengrube bei Bernissart zwischen Mons und Tournai in etwa 322 Meter Tiefe ein Massengrab mit insgesamt 29 teilweise sehr gut erhaltenen Skeletten von Iguanodon. Die Präparation und Aufstellung der Iguanodon-Gruppe im Museum von Brüssel wurde durch den französischen Ingenieur Louis Dollo (1857–1931, Bild rechts) überwacht, der Iguanodon auch wissenschaftlich beschrieb. Dieser Pflanzenfresser ist in Deutschland durch Fußspuren in Niedersachsen und durch Knochenreste in Nehden bei Brilon im Sauerland nachgewiesen. Das Iguanodon lebte vor etwa 120 Millionen Jahren, zog in großen Herden über das Land und ernährte sich von Farnen und Schachtelhalmen.

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Iliosuchus
Name: Krokodilhüfte
Größe: vermutlich etwa 1,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Stonesfield (England)
Erstbeschreibung: Huene 1932

Vom kleinen Raub-Dinosaurier Iliosuchus wurde nur ein Darmbein entdeckt. Es handelte sich vermutlich um einen Hohlknochen-Dinosaurier (Coeluridae). Die erste wissenschaftliche Beschreibung erfolgte durch den deutschen Paläontologen Friedrich von Huene (1875–1969).

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Indosaurus
Name: Echse aus Indien
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Indien
Erstbeschreibung: Huene und Matley 1933

Der deutsche Paläontologe Friedrich von Huene (1875–1969) fand in Madhya Pradesh (Süd-Indien) unter anderem die Hirnschale eines großen Raub-Dinosauriers, der Allosaurus („Seltsame Echse“) ähnelte und vielleicht kleine Hörnchen über den Augen trug. 1933 beschrieben er und ein anderer Wissenschaftler diese Gattung. Das Lebendgewicht von Indosaurus wird auf etwa 200 Kilogramm geschätzt.

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Indosuchus
Name: Indisches Krokodil
Größe: etwa 6 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Indien
Erstbeschreibung: Huene und Matley 1933

Vom Raub-Dinosaurier Indosuchus liegt nur ein Fragment aus Südindien vor. Dieses stammt vom gleichen Fundort wie Indosaurus. Anfangs hielt man Indosuchus für einen Tyrannosaurier, doch später – 1988 – erkannte man, dass er zu den so genannten Abelisauridae gehörte. Kennzeichen der Abelisauridae sind sehr große Öffnungen in der Schädelkapsel, vor den Augen und hohe Nasenknochen.

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Ingenia
Name: nach dem Fundort Ingeni-Khobur
in der Süd-Mongolei
Größe: etwa 1,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Barsbold 1981

Die Kenntnis vom Raub-Dinosaurier Ingenia beruht auf einem vom dritten Finger stammenden Knochen mit einer großen Kralle. Dieses Fossil wurde von einer sowjetisch-mongolischen Expedition entdeckt. Man diskutierte über eine Zugehörigkeit zu den Oviraptorsauriern.

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Itemirus
Name: Echse aus Itemir
Größe: etwa 1,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung:
Erstbeschreibung: Kurzanov 1976

Die Gehirnschale von Itemirus stammt von einem Raub-Dinosaurier, der kleiner als der aus Kanada bekannte Dromaeosaurus („Laufende Echse“) war. Itemirus verfügte offenbar über einen guten Gesichtssinn. Die Einordnung dieser Gattung in eine eigene Familie namens Itemiridae oder zu den Tyrannen-Echsen (Tyrannosauriern) ist umstritten.

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Jiangjunmiaosaurus
Größe: etwa 8 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Wüste Gobi (Asien)
Erstbeschreibung: Anonymus 1988

Der Raub-Dinosaurier Jiangjunmiaosaurus wurde im Sommer 1987 von einer chinesisch-kanadischen Expedition entdeckt. Die Funde bestehen aus dem Schädel und Fußskelett. Den Namen Jiangjunmiaosaurus erfand 1988 die chinesischen Presse. In der Fachliteratur sind die Begriffe Sinraptor oder Monolophosaurus gebräuchlich.

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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