Freitag, 26. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit H



Leseprobe aus der CD-ROM „Dinosaurier von A bis Z“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Hadrosaurus
Name: Große Echse
Größe: fast 10 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana, New Jersey, New Mexico,
South Dakota (USA)
Erstbeschreibung:Leidy 1858

Der Entenschnabel-Dinosaurier Hadrosaurus gilt als der erste Dinosaurier, der in Nordamerika gefunden wurde. Die Entdeckung seiner Knochenreste im Jahre 1856 löste die große Zeit der amerikanischen Dinosaurier-Expeditionen aus. Der an der University of Pennsylvania tätige amerikanische Anatomieprofessor Joseph Leidy (1823–1891) beschrieb und rekonstruierte 1858 Hadrosaurus. Er erkannte die Ähnlichkeit des Skeletts von Hadrosaurus mit dem 1825 von dem englischen Arzt und Amateurgeologen Gideon Mantell (1790–1852) beschriebenen Iguanodon („Leguan-Zahn“). Im Gegensatz zu Mantell, der Iguanodon für ein vierbeinig gehendes Tier hielt, bildete Leidy Hadrosaurus als zweibeinig laufend ab. Hadrosaurus besaß in den hinteren Partien seines Mauls Hunderte von Zähnen, die immer wieder ersetzt wurden.

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Halticosaurus
Name: Flinke Echse
Größe: etwa 5,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Halberstedt (Deutschland)
Erstbeschreibung: Huene 1908

Der Raub-Dinosaurier Halticosaurus wurde zusammen mit Plateosaurus in Halberstedt entdeckt und 1908 von dem Tübinger Paläntologen Friedrich von Huene (1875–1969) beschrieben. Diese schlanke und leicht gebaute Gattung gehört vermutlich zu den Hohlknochen-Dinosauriern (Coelurosaurier). Halticosaurus hatte einen großen Kopf, fünf Finger an den Händen und relativ kurze Hinterbeine. Sein Skelett ist im Heimatmuseum auf Schloss Bedheim in Thüringen ausgestellt.

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Haplocanthosaurus
Einzeldornen-Echse
Größe: etwa 21 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado (USA)
Erstbeschreibung:Hatcher 1903

Der Elefantenfuß-Dinosaurier Haplocanthosaurus ähnelt der Gattung Cetiosaurus („Wal-Echse“). Das weltweit einzige Skelett von Haplocanthosaurus ist im Cleveland Museum zu bewundern.

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Harpymimus
Name: Die Harpyie ist ein
adlerähnlicher Greifvogel,
die Harpyien sind Riesenvögel
der altgriechischen Mythologie
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Barsbold und Perle 1984

Harpymimus ist ein Strauß-Dinosaurier (Ornithomimidae).

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Herrerasaurus
Name: Herrera’s Echse
Größe: fast 4 Meter lang und 1,10 Meter hoch
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Argentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Reig 1963

Die ersten fossilen Reste von Herrerasaurus wurden 1958 von dem Rancher Don Victorino Herrera entdeckt. Dabei handelte es sich um drei teilweise erhaltene Skelette. Der Paläontologe Osvaldo A. Reig beschrieb diese Gattung 1963. Der erste Schädel von Herrerasaurus kam 1988 zum Vorschein. Herrerasaurus gilt als einer der frühesten Dinosaurier. Er weist Merkmale von frühen Fleischfressern (Theropoda) und Vor-Echsenfüßern (Prosauropoden) auf. Der zweibeinige Dinosaurier hatte scharfe Zähne und kurze Arme und trug scharfe Krallen an den Fingern. Sein Lebengewicht schätzt man auf mehr als 200 Kilogramm.

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Heterodontosaurus
Name: Verschiedenzahn-Echse
Größe: etwa 1,20 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Südafrika
Erstbeschreibung: Crompton und Charig 1962

Der Vogelfuß-Dinosaurier Heterodontosaurus gehörte zu den „Verschiedenzahn-Dinosauriern“ (Heterodontosauridae). Obwohl er im Ober- und Unterkiefer gefährlich wirkende Hauer trug, gilt er als harmloser Pflanzenfresser. Meistens lief er auf zwei Beinen.

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Homalocephale
Name: Gerader Kopf
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Maryanska
und Osmolska 1974

Der Kuppelkopf-Dinosaurier Homalocephale trug einen flachen Kopf mit zahlreichen Reihen kleiner, knotenartiger Auswüchse. Wegen seines sehr weiten Beckens und der nur lose mit den Rückenwirbeln verbundenen Hüftknochen vermutete man ernsthaft, er sei lebendgebärend gewesen.

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Huayangosaurus
Name: Echse aus Huayang
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Funde: Szechuan (China)
Erstbeschreibung: Dong, Tang und Zhou 1982

Huayangosaurus gilt als sehr ursprüngliche Platten-Echse (Stegosaurier), weil er im Vorderteil des Oberkiefers noch Zähne besaß. Von ihm liegt ein gut erhaltener Schädel vor.

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Hulsanpes
Name: Fuß von Khulsan
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Barsbold 1981

Vom Raub-Dinosaurier Hulsanpes kennt man nur einen unvollständigen Hinterfuß. Er gehört vielleicht zu einem kleinen Dromaeosaurier, einer der beiden Familien der Reisskrallen-Dinosaurier (Deinonychosaurier). Die in Rudeln jagenden agilen Dromaeosaurier trugen vergrößerte Fußsicheln und gelten als „Geparden“ ihrer Zeit.

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Hylaeosaurus
Name: Wald-Echse
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Isle of Wight (England), Frankreich,
Deutschland
Erstbeschreibung: Mantell 1833

Der pflanzenfressende Panzer-Dinosaurier Hylaeosaurus gilt weltweit als der dritte Dinosaurierfund. Er wurde 1833 von dem englischen Arzt und Amateurgeologen Gideon Mantell (1790–1852) aus Sussex beschrieben. Hylaeosaurus hatte große seitliche Dornen und zwei Stachelreihen.

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Hypacrosaurus
Name: Unter-dem-Kopf-Echse
Größe: etwa 9 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Brown 1913

Der pflanzenfressende Entenschnabel-Dinosaurier Hypacrosaurus hatte einen fast 60 Zentimeter großen Schädel mit einem hohen helmähnlichen Auswuchs. Vermutlich wurden die langen Dornen der Wirbel von einem Fleisch- oder Hautkamm überzogen, der die Körpertemperatur regelte.

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Hypselosaurus
Name: Hochgrat-Echse
Größe: etwa 12 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Spanien, Rumänien
Erstbeschreibung: Matheron 1869

Der pflanzenfressende Elefantenfuß-Dinosaurier Hypselosaurus gehört zu den Titanen-Echsen (Titanosauriern), deren spezielles Merkmal der Hautpanzer ist. In Aix-en-Provence (Frankreich) wurden Eier von Hypselosaurus entdeckt, an denen der Bonner Paläontologe Heinrich K. Erben stressbedingte Schalenveränderungen feststellte und darin eine der Ursachen für das Aussterben der Dinosaurier vermutete.

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Hypsilophodon
Name: Hochrückzahn
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Isle of Wight (England), Portugal,
Spanien, Deutschland
Erstbeschreibung: Huxley 1870

Der zu Lebzeiten schätzungsweise etwa 70 Kilogramm schwere Zwerg-Dinosaurier Hypsilophodon wurde 1912 von dem Wiener Paläontologen Othenio Abel (1875–1946) irrtümlich als Baumbewohner beschrieben. Heute betrachtet man ihn – dank der Erkenntnisse des englischen Paläontologen Peter M. Galton aus dem Jahre 1974 – als schnellen Läufer, der seinen Kopf etwa 60 Zentimeter über dem Boden trug. Hypsilophodon besaß fünf lange Finger, mit denen er vermutlich Pflanzen abrupfte. An einer Fundstelle auf der Insel Wight vor Südengland entdeckte man etwa 20 vollkommen erhaltene Skelette von Hypsilophodon. Sie stammten vermutlich von einer Herde, die gemeinsam den Tod gefunden hatte. Vielleicht hatte eine Flutwelle den Wasserspiegel des Flachmeeres, das damals – vor etwa 120 Millionen Jahren – den nördlichen Teil Europas bedeckte, plötzlich ansteigen lassen. Knochenbruchstücke von Hypsilophodon fand man auch in Nehden bei Brilon im Sauerland (Deutschland).

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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