Freitag, 26. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit C



Leseprobe aus der CD-ROM "Dinosaurier von A bis Z" von Ernst Probst:

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Camarasaurus
Name: Gekammerte Echse,
weil die Rückenwirbel Hohlräume aufweisen
Größe: bis etwa 18 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado, Oklahoma, Utah,
Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Cope 1877

Der Elefantenfuß-Dinosaurier Camarasaurus lebte vermutlich in Herden. Seine kräftigen, spatelförmigen Zähne eigneten sich zum Zerkleinern faserhaltiger Pflanzen wie Farnen und Schachtelhalmen. Weil Camarasaurus oben am Schädel große äußere Nasenöffnungen hatte, spekulierten einige Paläontologen, er könne einen Rüssel wie ein Elefant besessen haben. Andere Experten dagegen betrachteten die großen Nasenöffnungen als Kühlvorrichtung für das Gehirn.

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Camptosaurus
Name: Biegsame Echse
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: England, Portugal (Europa), Colorado, South Dakota, Utah, Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Marsh 1885

Der pflanzenfressende Vogelbecken-Dinosaurier Camptosaurus ist einer der frühesten bekannten Leguanzahn-Dinosaurier (Iguanodonten). Seine Entdeckung auf beiden Seiten des heutigen Atlantiks stützt die These, die Kontinente Nordamerika und Europa seien vor etwa 150 bis 140 Millionen Jahren noch miteinander verbunden gewesen. Camptosaurus hatte einen langen, niedrigen und breiten Schädel. Seine Schnauze war stark verlängert und seine Kiefer bildeten an der Spitze einen ausgeprägten zahnlosen Schnabel. An den Füßen trug Camptosaurus vier Zehen, am Daumen jedoch noch keinen Dorn wie andere Leguanzahn-Dinosaurier. Von dieser Gattung sind etwa 1 Meter lange Jungtiere bekannt.

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Carcharodontosaurus
Name: Haizahn-Echse
Größe: maximal 14 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Ägypten, Marokko, Tunesien, Algerien, Libyen, Niger
Erstbeschreibung: Stromer 1931

Vom Raub-Dinosaurier Carcharodontosaurus, auch „afrikanischer Tyrannosaurus“ genannt, kannte man zunächst nur einige Reste. Spätere Funde zeigten, dass er größer als Tyrannosaurus rex („König der Tyrannenechsen“) war. Er erreichte bis zu 6 Meter Höhe, bis zu 14 Meter Länge, trug bis zu 14 Zentimeter lange Zähne und wog schätzungsweise 8 Tonnen. Sein riesiger Schädel war etwa 1,80 Meter groß und übertraf den von Tyrannosaurus rex (1,65 Meter). Carcharodontosaurus jagte zwischen 113 und 97 Millionen Jahren im Gebiet der Sahara, die damals üppiges grünes Land war.

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Carnotaurus
Name: Fleischfressender Stier
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Argentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Bonaparte 1985

Der Raub-Dinosaurier Carnotaurus trug zwei steile Hörner über den Augen, die ihm ein teuflisches Aussehen verliehen. Sein 57 Zentimeter langer Schädel besaß eine besonders hohe und steile Nase. Er hatte sehr kurze Vorderarme, lange und schlanke Hinterbeine und einen schlanken Körper.

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Cathetosaurus
Name: Aufrechte Echse
Größe: etwa 12 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado (USA)
Erstbeschreibung: Jensen 1988

Cathetosaurus konnte vermutlich als einziger Elefantenfuß-Dinosaurier aufrecht auf den Hinterbeinen stehen. Dies verriet seine Hüftstruktur. Cathedosaurus wurde 1988 von dem amerikanischen Paläontologen James A. Jensen beschrieben.

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Centrosaurus
Name: Scharfspitzen-Echse
Größe: etwa 6 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Lambe 1904

Der Horn-Dinosaurier Centrosaurus wurde früher Monoclonius genannt. Er trug auf der Schnauze ein kurzes Horn und oberhalb der Augen zwei Stirnhörner. Zwei große Öffnungen (Fontanellen) durchbrachen den kurzen Nackenschild und verringerten dessen Gewicht. Der Nackenschild war von Haut überzogen und am Rand mit kleinen Dornen besetzt. Als Besonderheit gelten zwei Hörner, die sich vom Hinterrand des Nackenschildes nach vorne bogen. Dank eines mächtigen Kugelgelenkes konnte Centrosaurus seinen plumpen Kopf leicht und schnell bewegen.

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Ceratosaurus
Name: Horn-Echse
Größe: etwa 6 Meter lang und 2 Meter hoch
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado, Utah, Oklahoma (USA),
Tansania (Afrika)
Erstbeschreibung: Marsh 1884

Der Raub-Dinosaurier Ceratosaurus kam in den gleichen Schichten wie Allosaurus („Seltsame Echse“) zum Vorschein. Die männlichen Tiere hatten einen Knochenwulst über den Augen und ein großes Horn auf der Nase. An den Vordergliedmaßen trug Ceratosaurus vier Finger. Auf dem Rücken befand sich eine Reihe kleiner Knochenplättchen.

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Cetiosaurus
Name: Wal-Echse
Größe: etwa 18 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Erstbeschreibung: Owen 1841
Funde: England (Europa), Marokko (Afrika)

Die ersten Skelettreste dieses Elefantenfuß-Dinosauriers (Sauropoda) entdeckte man 1809 in Oxfordshire (Südengland) – also noch bevor 1841 der Begriff Dinosaurier geprägt wurde. Cetiosaurus wurde von dem Pariser Gelehrten George Cuvier (1769–1832) als Wal fehlgedeutet. Der Londoner Paläontologe Richard Owen (1804–1892) dagegen erkannte schon bald, dass es sich um ein ausgestorbenes Reptil handelte und bezeichnete es 1841 als Cetiosaurus („Wal-Echse“). 1975 wurde in Marokko ein Skelett von Cetiosaurus mit etwa 1,80 Meter langen Oberschenkelknochen und ca. 1,50 Meter großen Schulterblättern gefunden. Diese Dinosauriergattung wog schätzungsweise etwa 9 Tonnen. Sie besitzt im Gegensatz zu anderen Sauropoden keine hohlen Rückenwirbel.

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Cetiosauriscus
Name: Walähnliche Echse
Größe: etwa 15 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: England, Schweiz
Erstbeschreibung: Huene 1922

Um 1850 wurden in einem Steinbruch in der Nähe von Moutier im schweizerischen Kanton Bern zahlreiche Saurierknochen gefunden. 1870 beschrieb der Basler Arzt und Geologe Jean Baptiste Greppin (1819–1881) diesen Fund als „Megalosaurus meriani“. Aber in der Folgezeit zeigte sich, dass nur ein Zahn vom Raub-Dinosaurier Megalosaurus („Große Echse“) stammte. 1922 beschrieb der deutsche Paläontologe Friedrich von Huene (1875–1969) die übrigen Reste als Knochen eines Elefantenfuß-Dinosauriers (Sauropode), den er „Ornithopsis greppini“ nannte. Doch später wurde diese Art der Gattung Cetiosauriscus einverleibt, weswegen das Tier heute Cetiosauriscus greppini heißt. Der pflanzenfressende Cetiosauriscus ist nahe verwandt mit der „Donnerechse“ Diplodocus.

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Chasmosaurus
Name: Raben-Echse
Größe: etwa 5,20 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), New Mexico (USA)
Erstbeschreibung: Lambe 1914

Das Lebendgewicht des Horn-Dinosauriers Chasmosaurus wird auf etwa 3,5 Tonnen geschätzt. Sein schmaler Schädel trug zwei gekrümmte Hörner auf der Stirn und ein kürzeres Horn auf der Schnauze. Der Nackenschild ist länger als der Kopf. Zwei große Öffnungen (Fontanellen) durchbrechen den am Hinterende fast viereckigen Schild. An den hinteren Ecken des Schildes ragen je zwei Stacheln empor. Am Vorderrand des Schildes laufen Stachelreihen zum Kopf. Funde mit langen Augenhörnern waren vermutlich Männchen, andere mit kurzen dagegen Weibchen.

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Chialingosaurus
Name: Echse aus Chialing
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Sichuan (China)
Erstbeschreibung: Young 1959

Diese primitive Platten-Echse (Stegosaurier) ist nur durch Fragmente belegt. Ihre schmalen, plattenähnlichen Dornen erinnern an die von Kentrosaurus. Chialingosaurus wurde 1959 von dem chinesischen Paläontologen Young Chung Chien beschrieben, der zahlreichen Dinosaurier untersuchte und benannte.

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Coelophysis
Name: Hohle Gestalt
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Massachusetts, New Mexico,
Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Cope 1889

1947 entdeckte man bei der „Geister-Ranch“ („Ghost Ranch“) in New Mexico ein Massengrab mit Skeletten von etwa 100 jungen und erwachsenen Exemplaren des Raub-Dinosauriers Coelophysis. 1982 kamen im „Versteinerten Wald“ in Arizona weitere Reste dieser Gattung zum Vorschein. Der zu den Hohlknochen-Dinosauriern (Coelurosauria) gehörende Coelophysis hatte einen zarten Knochenbau, lange Greifhände, schlanke Beinen, einen langen Hals und Schwanz und wog schätzungsweise 30 Kilogramm. Mit seinen großen Augen konnte er auch kleine Echsen und Insekten sehen. Er fraß sogar Jungtiere der eigenen Gattung, wie der Fund von Knochen eines kleineren Exemplars zwischen den Rippen eines erwachsenen Coelophysis beweist.

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Coelurus
Name: Hohler Schwanz
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Marsh 1879

Der Raub-Dinosaurier Coelurus hatte einen flachen, etwa 20 Zentimeter langen Kopf, vogelartige Knochen, hohle Rippen und Hände mit drei Fingern. Sein Daumen war kurz, während die anderen zwei Finger scharfe, gekrümmte Klauen trugen. Er jagte kleine Echsen, Flugsaurier und Säugetiere.

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Coloradia
Name: nach der Los Colorados-Formation
der Provinz La Rioja
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Argentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Bonaparte 1978

Der Vor-Echsenfüßer Coloradia ist nahe mit den Gattungen Plateosaurus („Flache Echse“) und Lufengosaurus („Echse aus Lu-fend“) verwandt. Sein Schädel war aber kürzer und breiter.

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Compsognathus
Name: Hübscher Kiefer
Größe: etwa 65 Zentimeter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Jachenhausen bei Riedenburg (Bayern), Nizza (Frankreich)
Erstbeschreibung: Wagner 1861

Der kleine Raub-Dinosaurier Compsognathus wurde 1858 von dem Gerichtsarzt und Sammler Joseph Oberndorfer aus Kelheim in einem Steinbruch von Jachenhausen bei Riedenburg entdeckt. Der Münchener Paläontologe Andreas Wagner (1797–1861) beschrieb diesen Fund 1861 und gab ihm den Namen Compsognathus longipes. Dieser Raub-Dinosaurier hatte etwa die Höhe eines Haushuhns, war ca. 65 Zentimeter lang und wog schätzungweise etwa 3,5 Kilogramm. Er trug einen etwa 7,5 Zentimeter langen Schädel, besaß die für Hohlknochen-Dinosaurier (Coelurosaurier) typischen hohlen Knochen und einen langen Schwanz zum Balancieren. An den Hinterbeinen waren drei Zehen nach vorne und eine kleine nach hinten ausgerichtet. Mit seinen zweifingrigen Händen konnte er flink Beutetiere ergreifen. Zu seinen Opfern gehörten kleinere Reptilien. In seiner Leibeshöhle befanden sich Reste einer Brückenechse der Gattung Homoeosaurus. Wegen seiner geringen Gesamtlänge gilt der Compsognathus-Fund aus Bayern als der kleinste Dinosaurier der Erde. Etwa doppelt so groß wie das Exemplar aus Jachenhausen ist der zweite Fund eines Compsognathus, der 1972 in der Nähe von Nizza (Frankreich) glückte und Compsognathus corallestris genannt wurde. Der Skelettbau von Compsognathus ähnelt verblüffend demjenigen des Urvogels Archaeopteryx.

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Conchoraptor
Name: Molluskenräuber
Größe: etwa 1,30 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Barsbold 1986

Der Raub-Dinosaurier Conchoraptor wurde 1986 von dem mongolischen Paläontologen Rinchen Barsbold beschrieben. Der Gattungsname „Molluskenräuber“ fußt darauf, dass dieser Dinosaurier mit seinen kräftigen, zahnlosen Kiefern Schnecken oder andere Weichtiere knacken konnte. Conchoraptor trug einen etwa 10 Zentimeter langen Kopf.

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Corythosaurus
Name: Echse mit einem Helm,
wie ihn die korinthischen Krieger
der Antike trugen
Größe: etwa 10 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Brown 1914

Der Kopf des Entenschnabel-Dinosauriers Corythosaurus wurde von einem großen, halbkreisförmigen „Helm“ gekrönt, der innen hohl und von den Nasengängen durchzogen war. Von Corythosaurus sind auch Hautabdrücke überliefert. Er war ein Pflanzenfresser.

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Craterosaurus
Name: Schüssel-Echse
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: England
Erstbeschreibung: Seeley 1874

Craterosaurus war eine Platten-Echse (Stegosaurier), die vor etwa 110 Millionen Jahren in England existierte. Von ihm liegen nur wenige Knochen vor. Craterosaurus wurde 1874 von dem englischen Paläontologen Harold Govier Seeley (1839–1909) beschrieben. Er hatte die Dinosaurier in zwei Ordnungen aufgeteilt: Saurischia (Echsenbecken-Dinosaurier) und Ornithischia (Vogelbecken-Dinosaurier).

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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