Freitag, 26. Januar 2007
Dinosauriergattungen mit D
Leseprobe aus der CD-ROM „Dinosaurier von A bis Z“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst:
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Dacentrurus
Name: Spitzer Schwanz
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Mittlere bis Obere Jurazeit
Funde: Frankreich, Portugal
Erstbeschreibung: Lucas 1902
1875 wurde Dacentrurus als erste Platten-Echse (Stegosaurier) überhaupt entdeckt. Im Gegensatz zu Stegosaurus hatte Dacentrurus keine Platten, sondern vermutlich eine Reihe aufrechtstehender Stachelpaare, die über den Na-cken, Rücken und Schwanz liefen, sowie Hüftstacheln. Dacentrurus besaß längere Vorderbeine als Stegosaurus. In Portugal sollen fossile Eier von Dacrentrurus gefunden worden sein. Wegen des Beckenbaus vermuteten manche Paläontologen, Dacentrurus und Stegosaurus gehörten zur gleichen Art und repräsentierten nur verschiedene Geschlechter.
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Daspletosaurus
Name: Schreckenerregende
fleischfressende Echse
Größe: etwa 9 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Russel 1970
Der Raub-Dinosaurier Daspletosaurus torosus war vor etwa 75 Millionen Jahren ein Zeitgenosse des leichter gebauten Allosaurus („Seltame Echse“). Daspletosaurus wurde 1970 von dem amerikanischen Paläontologen Dale A. Russel beschrieben. In seinen mächtigen Kiefern trug dieser Dinosaurier besonders große Zähne, die scharf wie ein Dolch, gekrümmt und mit gezackten Schneiden versehen waren. Seine kleinen Vorderarme weisen ihn als Vertreter der Tyrannen-Echsen (Tyrannosaurier) aus. Daspletosaurus jagte pflanzenfressende Horn-Dinosaurier. Früher bezeichnete man ihn auch als Gorgosaurus („Drachen-Echse“).
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Deinocheirus
Name: Wundersame Schreckenshand
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Osmolska
und Ronievicz 1967
Vom Raub-Dinosaurier Deinocheirus mirificus hat man nur zwei riesige Vorderarme von je 2,60 Meter Länge mit je drei 30 Zentimeter langen Klauen entdeckt. Wie das komplette Tier aussah und wozu seine riesigen Arme und Klauen dienten, weiß man nicht. Ein russischer Wissenschaftler spekulierte, Deinocheirus habe wie Faultiere im Geäst von Bäumen gehangen.
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Deinonychus
Name: Schreckliche Kralle
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Wyoming, Montana (USA)
Erstbeschreibung: Ostrom 1969
1964 entdeckte der amerikanische Paläontologe John H. Ostrom im südlichen Montana einen neuen Raub-Dinosaurier-Typ, den er 1969 beschrieb: Deinonychus. Am auffallendsten war die Kralle der zweiten Fußzehe, die 13 Zentimeter groß und sichelartig gekrümmt ist. Ostrom vermutete, Deinonychus habe mit dieser schrecklichen Kralle seine Beutetiere aufgeschlitzt. Der mit langen Knochenfortsätzen versteifte Schwanz diente als „Balancierstange“. Damit konnte Deinonychus auf einem Bein stehen und das andere mit der Sichelkralle schwungvoll der Beute in die Flanke schlagen. Der kleine Raub-Dinosaurier hatte ein relativ großes Gehirn und leistungsfähige Augen. An den langen Vorderarmen befanden sich drei Finger mit extrem großen und scharfen Krallen. Im langen Schädel befanden sich Reihen scharfer und nach hinten gekrümmter Sägezähne. Das Skelett besitzt Merkmale, die auf eine enge Verwandtschaft mit Vögeln hinweisen. Deinonychus dürfte in Rudeln gejagt haben.
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Dicraeosaurus
Name: Gegabelte Echse
wegen der Form der Rückenwirbel
Größe: bis zu 20 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Ostafrika, Ägypten
Erstbeschreibung: Janensch 1914
Der Elefantenfuß-Dinosaurier Di-creaeosaurus wurde 1914 von dem deutschen Paläontologen Werner Janensch (1878–1969) beschrieben. Janensch war Kustos am Berliner Museum für Naturkunde und leitete ab 1909 die mehrjährigen Ausgrabungen in Tendaguru (Ostafrika). Der im Berliner Museum für Naturkunde ausgestellte Dicraeosaurus ist etwa 13 Meter lang und ungefähr 3 Meter hoch. Ausgewachsene Exemplare erreichten vermutlich eine Länge von 20 Metern und ein Gewicht von etwa 5 Tonnen. Dicraeosaurus trug einen kurzen Hals.
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Dilophosaurus
Name: Zweikammer-Echse
Größe: etwa 6 Meter lang
Vorkommen: Untere Jurazeit
Funde: Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Welles 1970
1942 wies ein Navajo-Indianer eine Expedition der Universität von Kalifornien auf die ersten Knochen dieses Raub-Dinosauriers hin. Als man 1964 einen Schädel entdeckte, fielen zwei dünne, parallel stehende Knochenkämme auf dem Kopf auf, die mit vertikalen Knochenstreben verstärkt sind. Vielleicht dienten sie zum Wiedererkennen der eigenen Art oder stellten ein Geschlechtsmerkmal dar. Die schwachen Kiefer von Dilophosaurus eigneten sich eher zum Aasfressen als zum Verbeißen in das Fleisch sich wehrender Opfer.
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Diplodocus
Name: Doppelstrahl oder -balken
wegen der Form der Wirbel
Größe: etwa 27 Meter
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado, Utah, Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Marsh 1878
Der Elefantenfuß-Dinosaurier Diplodocus ist etwa so lang wie sieben Personenwagen. Er hat einen langen, schlanken Hals und einen aus 75 Wirbeln bestehenden Schwanz. Sein kleiner Kopf misst nur etwa 60 Zentimeter. Seine Nasenlöcher liegen oben am Kopf zwischen den Augen. Im vorderen Teil des Kiefers stehen wenige schwache und stiftförmige Zähne. Früher hieß es, Diplodocus habe zarte Sumpfplanzen gefressen, heute glaubt man eher, er habe auf dem Festland Baumwipfel abgeweidet. Nadeln und Ästchen im Mageninhalt untermauern diese Vermutung. Diplodocus wog schätzungsweise etwa 10 bis 12 Tonnen.
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Dracopelta
Name: Gepanzerter Drache
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Portugal
Erstbeschreibung:Galton 1980
Dracopelta ist der erste aus der Oberen Jurazeit bekannt gewordene Panzer-Dinosaurier (Ankylosaurier). Seine Platten haben sich vielleicht überlappt. Von dieser pflanzenfressenden Gattung kennt man nur die Rippenpartei mit Panzerteilen.
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Dravidosaurus
Name: Echse aus Südindien
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Indien
Erstbeschreibung: Yadgiri und Ayyassami 1979
Der Fund von Dravidosaurus korrigierte die Lehrmeinung, alle Platten-Echsen (Stegosaurier) seien bereits gegen Ende der Jurazeit ausgestorben. Die Schichten, in denen die Platten und Stacheln dieser Gattung lagen, gehörten zur Oberen Kreidezeit.
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Dromaeosaurus
Name: Laufende Echse
Größe: etwa 1,80 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Matthew und Brown 1922
Vom Raub-Dinosaurier Dromaeosaurus wurden 1914 in Kanada der Schädel und einige Knochen entdeckt. Diese Gattung war leicht gebaut und trug an der zweiten Zehe eine große Sichelkralle. Dromaeosaurus jagte vermutlich kleine Vogelbecken-Dinosaurier. Erstaunlich groß ist die Höhlung, in der sich sein Gehirn befand.
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Dromiceiomimus
Name: Emu-Nachahmer
Größe: etwa 3 bis 4 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Russel 1972
Der Strauß-Dinosaurier Dromiceiomimus ähnelte äußerlich sehr der Gattung Struthiomimus. Nach dem Bau seiner Hinterbeine zu schließen, war er ein schneller Läufer. Es ist aber sehr umstritten, ob er tatsächlich bis zu 80 Stundenkilometer erreichte, wie behauptet wurde. Ein Wissenschaftler glaubte, die Netzhaut des Auges von Dromiceiomimus könnte größer als bei jedem anderen Landtier gewesen sein. Dieser Strauß-Dinosaurier hatte ein relativ großes Gehirn und einen hervorragenden Gesichtssinn.
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Dryosaurus
Name: Eichen-Reptil
Größe: etwa 3 bis 4 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Wyoming (USA), Ostafrika
Erstbeschreibung: Marsh 1894
Der pflanzenfressende Gazellen-Dinosaurier Dryosaurus hatte einen Hornschnabel und einen steifen Schwanz. Seine kürzeren Vordergliedmaßen trugen fünf Finger. Diese Gattung hat man in Nordamerika und Afrika in zeitgleichen Ablagerungen entdeckt. Die in Tansania gefundene Gattung wurde 1919 Dysaltosaurus genannt. Später wurden beide unter dem Namen Dryosaurus vereinigt. Die nordamerikanische Art nannte man Dryosaurus altus und die afrikanische Dryosaurus lettovorbecki nach dem deutschen General Paul von Lettow-Vorbeck (1870–1964), der von 1914 bis 1918 Kommandeur der Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika war.
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Dryptosaurus
Name: Verwundende Echse
Größe: etwa 5,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: New Jersey (USA)
Dieser Raub-Dinosaurier wurde von dem amerikanischen Wirbeltierpaläontologen Edward Drinker Cope (1840–1897) nach einem Jagdhund in der griechischen Mythologie als Laelaps bezeichnet. Da dieser Name aber bereits für ein Insekt vergeben worden war, nannte der amerikanische Paläontologe Othniel Charles Marsh (1831–1899) das Tier Dryptosaurus. Der deutsche Paläontologe Friedrich von Huene (1875–1969) meinte, Dryptosaurus habe mit seinen großen Klauen die Schlagadern der Beutetiere aufgeschlitzt oder sie zwischen die Platten der Panzer-Dinosaurier eingehakt, um diese abzureißen.
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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70
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