Donnerstag, 25. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit M



Leseprobe aus der CD-ROM "Dinosauríer von A bis Z" des Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Maiasaura
Name: Gute Mutter-Echse
Größe: etwa 9 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana (USA)
Erstbeschreibung: Horner und Makela 1979

Der Entenschnabel-Dinosaurier Maiasaura hatte einen flachen Schädel und einen hornigen Buckel auf der Schnauze. 1978 fand man in Montana einen etwa 75 Millionen Jahre alten Nistplatz, an dem Maiasaurier ihre Eier ablegten und wo die Jungen geschützt aufwachsen konnten. Dieser sensationelle Fund bestand aus einem Muttertier, mehreren jeweils 1 Meter langen Jungtieren sowie einer Gruppe frischgeschlüpfter Tiere von jeweils 50 Zentimeter Länge. Weitere Nester mit intakten Eiern und Schalenstücken lagen in der Umgebung verstreut. Die Nester bestanden aus Schlammhaufen mit einem Durchmesser von etwa 3 Metern und einer Höhe von ca. 1,50 Metern, in denen sich jeweils ein rund 2 Meter weiter und 0,75 Meter tiefer Krater befand. Der Abstand zwischen den Nestern betrug meistens etwa 7 Meter. Demnach nisteten die Muttertiere ziemlich nahe beieinander, denn die Durchschnittslänge der Maiasaurier betrug etwa 8 Meter. Die Eier wurden sorgfältig kreisförmig im Krater abgelegt. Das Muttertier bedeckte jede Eierschicht und zum Schluss das gesamte Gelege mit Erde oder Sand. Dadurch wurden die Eier warmgehalten. Vielleicht kehrten die Muttertiere alljährlich zu diesem Nistplatz zurück, wobei die Jungtiere bei ihnen blieben, bis sie für sich selbst sorgen konnten.

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Majungatholus
Name: Kuppel von Majunga
Größe: etwa 9 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Madagaskar
Erstbeschreibung:Sues und Taquet 1979

Von Majungatholus wurden 1979 im Distrikt Majunga auf Madagaskar Bruchstücke eines Kuppelkopfes entdeckt. Er gilt als bisher einziger Dickkopf-Dinosaurier (Pachycephalosauridae) von der Südhalbkugel der Erde. Majungatholus existierte in der späten Kreidezeit vor etwa 70 bis 65 Millionen Jahren.

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Mamenchisaurus
Name: Echse aus Mamenchin
Größe: etwa 24 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Sichuan (China)
Erstbeschreibung: Young 1954

Mamenchisaurus wurde 1954 von dem chinesischen Paläontologen Young Chung Chien beschrieben. Von Mamenchisaurus fand man 1972 ein nahezu vollständiges Skelett, das von einem schätzungsweise etwa 35 Tonnen schweren Tier stammte. Diese Gattung galt bis 1987 als der größte Elefantenfuß-Dinosaurier in Asien, bevor man damals in der Wüste Gobi einen noch größeren Sauropoden entdeckte. Mamenchisaurus hatte einen etwa 10 Meter langen, dünnen Hals, der somit fast die Hälfte der gesamten Länge des Tieres erreichte. Dieser „Schwanenhals“ mit 19 Wirbeln ist der längste bekannte Hals aller Wirbeltiere. Wenn sich Mamenchisaurus auf die Hinterbeine stellte, konnte er dank seines langen Halses von Bäumen die frischen Triebe der obersten Zweige abweiden.

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Mandschurosaurus
Name: Mandschurische Echse
Größe: etwa 8 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mandschurei (China)
Erstbeschreibung: Riabinin 1930

Der Entenschnabel-Dinosaurier Mandschurosaurus wurde bei russischen Grabungen zwischen 1915 und 1917 geborgen und in Leningrad ausgestellt. Das pflanzenfressende Tier hatte einen flachen Kopf und sein Aussehen ähnelt Anatosaurus („Enten-Echse“).

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Marshosaurus
Name: nach dem amerikanischen Paläontologen
Othniel Charles Marsh (1831–1899)
Größe: etwa 5 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Utah (USA)
Erstbeschreibung: Madsen 1976

Der Raub-Dinosaurier Marshosaurus kam neben riesigen Fleischfressern wie Allosaurus („Seltsame Echse“) in den Morrison-Schichten von Utah zum Vorschein. Die Morrison Schichtenfolge ist nach einem Ort in Colorado benannt. Sie zieht sich durch die westliche USA von Montana südwärts bis New Mexico.

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Massospondylus
Name: Kräftiger Wirbel
Größe: etwa 4 bis 5,70 Meter lang
und 1,80 Meter hoch
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Rhodesien (Afrika), Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Owen 1854

Massospondylus gilt als der am häufigsten in Südafrika entdeckte Vor-Echsenfüßer (Prosauropode). 1854 beschrieb der englische Paläontologe Richard Owen (1804–1892) Funde einzelner Wirbel und bezeichnete sie wegen ihrer auffälligen Größe als Massospondylus. Dieser Dinosaurier hatte einen kleinen Kopf auf einem langen und beweglichen Hals. Mit seinen fünffingrigen Händen sammelte er Nahrung. Jeder Daumen trug eine große, gekrümmte Kralle. Zu Lebzeiten brachte er schätzungsweise 1,5 Tonnen auf die Waage. Auch Massospondylus verschluckte Steine (Magensteine oder Gastrolithen), um mit ihrer Hilfe pflanzliche Nahrung besser aufschließen zu können.

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Megalosaurus
Name: Große Echse
Größe: etwa 6 bis 9 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Europa, Afrika
Erstbeschreibung: Parkinson 1824

Ein Oberschenkelknochen des Raub-Dinosauriers Megalosaurus wurde bereits 1677 in dem Buch „Naturgeschichte der Grafschaft Oxfordshire“ des englischen Professors Robert Plot (1640–1696) abgebildet. Der Verfasser hielt diesen Fund allerdings irrtümlich für einen Elefanten- oder riesigen Menschenknochen. Megalosaurus war auch der erste Dinosaurier, der wissenschaftlich untersucht wurde. 1824 beschrieb ihn der englische Professor für Geologie in Oxford, William Buckland (1784–1856), anhand von Zähnen und Knochen aus Oxford. Reste von Megalosaurus kennt man nicht nur aus England, sondern auch aus der Schweiz, Frankreich, Belgien und Portugal. In Deutschland wurden Knochen, Zähne und Fußspuren der Art Megalosaurus teutonicus geborgen. Von Megalosaurus stammen angeblich auch etwa 14 Zentimeter lange Zähne, die Megalosaurus ingens zugeschrieben wurden. Unter dem Gattungsnamen Megalosaurus hat man früher zahlreiche fragmentarische Reste von Raub-Dinosauriern publiziert, die von ganz unterschiedlichen Gattungen stammen. Megalosaurus wog zu Lebzeiten schätzungsweise etwa eine Tonne. Er hatte eine Hand mit drei Fingern und vier Zehen mit kräftigen Krallen.

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Melanorosaurus
Name: Schwarze Echse
Größe: etwa 12 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Südafrika

Der Vor-Echsenfüßer Melanorosaurus war der größte aller Prosauropoden. Sein Gewicht wird auf fast 2 Tonnen geschätzt. Er konnte nur vierbeinig laufen.

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Metriacanthosaurus
Name: Langdorn-Echse
Größe: bis zu 8 Meter lang und 1,80 Meter hoch
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: England
Erstbeschreibung: Walker 1964

Der Raub-Dinosaurier Metriacanthosaurus aus Dorset hieß bis 1964 Megalosaurus parkeri. Doch in Wirklichkeit unterscheidet er sich von Megalosaurus durch seine bis zu 26 Zentimeter hohen Neuralfortsätze an den Rückenwirbeln, die vermutlich ein Hautsegel stützten und spannten. Metriacanthosaurus ist neben Altispinax der einzige Vertreter der Spinosauridae. Er existierte in der Jurazeit vor etwa 160 bis 154 Millionen Jahren und wog schätzungsweise eine Tonne.

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Microceratops
Name: Kleines Horngesicht
Größe: etwa 80 Zentimeter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Kansas (USA), Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Bohlin 1953

Der Horn-Dinosaurier Microceratops hatte einen Nackenschild sowie schlanke Hinterbeine und Füße. Funde von polnisch-mongolischen Expeditionen aus den 1970-er Jahren lassen darauf schließen, dass dieser pflanzenfressende Dinosaurier auf zwei Beinen lief.

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Micropachycephalosaurus
Name: Kleine Dickkopf-Echse
Größe: etwa 50 Zentimeter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Shantung (China)
Erstbeschreibung: Dong 1978

Der Vogelbecken-Dinosaurier Micropachycephalosaurus besaß einen flachen Kugelkopf. Neben Wannanosaurus gilt er als der einzige Dickkopf-Dinosaurier (Pachycephalosauridae) aus China.

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Microvenator
Name: Kleiner Jäger
Größe: etwa 1,20 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Montana (USA)
Erstbeschreibung:

Microvenator gilt als einer der kleinsten Raub-Dinosaurier. Er war etwa so groß wie ein heutiger kleiner Truthahn und ungefähr doppelt so groß wie der Zwerg-Dinosaurier Compsognathus aus der Oberen Jurazeit in Bayern. Sein Lebendgewicht betrug etwa 4 bis 6,5 Kilogramm. Microvenator lief auf zwei Beinen und hatte sehr dünnwandige, hohle Wirbel und Gliedmaßenknochen. Man rechnet ihn zu den Hohlknochen-Dinosauriern (Coelurosauriern).

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Monoclonius
Name: Einhorn
Größe: etwa 5 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Cope 1876

Der Horn-Dinosaurier Monoclonius trug – wie sein Gattungsname besagt – ein langes Nasenhorn. Sein Nackenschild war kurz. Von sämtlichen Horn-Dinosauriern ähnelte er am meisten einem heutigen Nashorn.

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Montanaceratops
Name: Horngesicht aus Montana
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana (USA)
Erstbeschreibung: Sternberg 1951

Der Horn-Dinosaurier Montanaceratops war vermutlich mit dem aus Asien bekannten Protoceratops verwandt. Er trug ein gut entwickeltes Nasenhorn, Zähne im Oberkiefer und an den Füßen Krallen statt Hufen. Der Schwanz war äußerst beweglich und konnte schnell hin und her geschlagen werden. Es wird spekuliert, ob der Schwanz bunt gefärbt war und während der Brautwerbung Paarungsbereitschaft signalisierte oder zur Erkennung der eigenen Artgenossen diente.

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Mussaurus
Name: Mausechse
Größe: etwa 20 Zentimeter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Argentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Bonaparte und Vince 1979

Vom Vor-Echsenfüßer Mussaurus wurden fünf Skelette von nur jeweils etwa 20 Zentimeter Länge in einem Nest entdeckt. Er gilt als der kleinste bekannte Dinosaurier. Die Jungtiere stammen von einer bisher unbekannten südamerikanischen Gattung der Vor-Echsenfüßer. Wie die erwachsenen, vermutlich bis zu 3 Meter langen Tiere aussahen, weiß man nicht.

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Muttaburrasaurus
Name: Echse aus Muttaburra
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Kreidezeit
Funde: Queensland (Australien)
Erstbeschreibung: Bartholomai und Molinar

Im zentralen Teil von Queensland wurden am Thompson River in Muttaburra fossile Reste eines Vogelbecken-Dinosauriers ausgegraben, den Ralph E. Molinar und Alan Bartholomai 1981 Muttaburrasaurus nannten. Diese Gattung existierte in der Mittleren Kreidezeit vor etwa 113 bis 97,5 Millionen Jahren. Muttaburrasaurus trug spitze Daumendornen, die ihn als pflanzenfressenden Leguanzahn-Dinosaurier (Iguanodontidae) ausweisen. Auf der Schnauze besaß er vor den Augen einen Knochenhöcker, der ihn von anderen Iguanodonten unterscheidet. Vielleicht spielte dieser Knochenhöcker eine Rolle bei der Brautwerbung. Muttaburrasaurus konnte vermutlich auf zwei und vier Beinen gehen.

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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