Donnerstag, 25. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit P



Leseprobe aus der CD-ROM "Dinosaurier von A bis Z" des Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Pachycephalosaurus
Name: Dickschädel-Echse
Größe: etwa 8 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana, Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Brown und Schlaijker 1943

1938 entdeckte William Winkley (1900–1976) auf seiner Ranch bei Ekalaka in Montana das erste Fossil des Vogelbecken-Dinosauriers Pachycephalosaurus. Die 1943 von Barnum Brown (1873–1963) und E. M. Schlaikjer beschriebene Gattung Pachycephalosaurus war Namenspate für eine Gruppe von Kuppelkopf-Dinosauriern und zugleich ihr größter Vertreter. Das hochaufgewölbte Schädeldach dieses Dinosauriers ist etwa 23 Zentimeter dick. Die Schnauzenregion wird mit Dornen und knöchernen Auswüchsen verziert.

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Pachyrhinosaurus
Name: Dicknasen-Echse
Größe: etwa 6 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Sternberg 1950

Vom Horn-Dinosaurier Pachyrhinosaurus sind bisher nur zwei Schädel gefunden worden. Er besaß kein Nasenhorn, sondern eine knochige, wulstartige und raue Verdickung. Möglicherweise ist diese aber kein Merkmal einer neuen Art, sondern nur eine krankhafte Veränderung, die durch den Verlust eines Horns und eine nachfolgende Entzündung verursacht wurde. Pachyrhinosaurus trug einen Nackenschild.

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Palaeoscinus
Name: Alter Skink
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana (USA)
Erstbeschreibung: Leidy 1856

Vom Panzer-Dinosaurier Palaeoscinus liegt nur ein einziger Zahn vor. Man rechnet ihn zu den Knotenechsen (Nodosauriern), einer der beiden Familien der Panzer-Dinosaurier (Ankylosaurier). Nodosaurier hatten keine Schwanzkeule.

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Panoplosaurus
Name: Völlig gepanzerte Echse
Größe: etwa 4,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana,
Texas (USA)
Erstbeschreibung: Lambe 1919

Der Panzer-Dinosaurier Panoplosaurus gehört zu den Nodosauriern. Er trug einen Rückenpanzer aus massiven Knochenplatten. Der Körper wurde von Stacheln bedeckt. Früher hat man diese Gattung unter dem Namen Edmontonia beschrieben.

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Paranthodon
Name: neben Anthodon
Größe: etwa 5 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Südafrika
Erstbeschreibung: Nopsca 1929

Von der Platten-Echse Paranthodon hat man nur einen bezahnten Kiefer gefunden. Paranthodon wurde 1929 von dem rumänischen Paläontologen Franz Baron Nopsca (1877–1933) beschrieben, der als eine der schillerndsten Figuren in der Dinosaurier-Forschung gilt. Er schrieb zahlreiche Abhandlungen über die Dinosaurier aus den Kreidezeit in Rumänien, arbeitete im Ersten Weltkrieg (1914–1918) zeitweise unter falschem Namen als Spion, bemühte sich um den Thron von Albanien und beging Selbstmord: Zuerst erschoss er seinen Sekretär, dann sich selbst.

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Parasaurolophus
Name: Neben Saurolophus
Größe: etwa 10 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), New Mexico,
Utah (USA)
Erstbeschreibung: Parks 1923

Der Vogelbecken-Dinosaurier Parasaurolophus gilt als einer der auffälligsten Helm-Dinosaurier. Der schnorchelartige und hohle Kamm der Männchen erreichte bis zu 1,80 Meter Länge, derjenige der Weibchen war etwas kürzer. Dabei handelte es sich vermutlich um ein Organ, mit dem Parasaurolophus trompetenartige Töne erzeugen konnte. Parasaurolophus wog schätzungsweise 4,5 Tonnen. Manche Paläontologen glauben, sein Schwanz sei auffällig gemustert gewesen und habe bei der Brautwerbung oder als optisches Merkmal für die Gruppenzugehörigkeit gedient.

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Parksosaurus
Name: Parks’ Echse
Größe: etwa 2,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Sternberg 1937

Der Vogelbecken-Dinosaurier Parksosaurus lebte in der späten Kreidezeit vor etwa 68 bis 65 Millionen Jahren in Kanada. Er gilt als einer der letzten Gazellen-Dinosaurier (Hypsilophodontidae) vor dem Massenaussterben der Dinosaurier gegen Ende der Kreidezeit. Parksosaurus hatte ein Gewicht von schätzungsweise etwa 70 Kilogramm, lief auf zwei Beinen und fraß Pflanzen. Er besaß einen kleinen Kopf, langen Hals und Schwanz, kräftige Arme und kurze Zehen. Diese Gattung wurde 1937 von dem amerikanischen Paläontologen Charles M. Sternberg (1885–1981) zu Ehren des kanadischen Paläontologen William A. Parks (1868–1939) als Parksosaurus bezeichnet.

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Patagosaurus
Name: Echse aus Patagonien
Größe: etwa 16 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Funde: Patagonien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Bonaparte 1979

Vom Elefantenfuß-Dinosaurier Patagosaurus ist ein nahezu vollständiges Skelett ohne Schädel überliefert. Er hatte etwa die Größe von Cetiosauriscus („Walähnliche Echse“), von dem Funde aus England und der Schweiz vorliegen.

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Pelorosaurus
Name: Monster-Echse
Größe: etwa 24 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: England, Portugal, Frankreich
Erstbeschreibung: Mantell 1850

Der Elefantenfuß-Dinosaurier Pelorosaurus wird mitunter zu den Brachiosauriden gerechnet, bei denen die Vorderbeine merklich länger als die Hinterbeine waren. Dieser Pflanzenfresser könnte mit kleinen Knochenplättchen gepanzert gewesen sein. Pelorosaurus wurde bereits 1850 von dem englischen Arzt und Amateurgeologen Gideon Mantell (1790–1852) beschrieben.

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Pentaceratops
Name: Fünfhorngesicht
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: New Mexico (USA)
Erstbeschreibung: Osborn 1923

Der Name des Horn-Dinosauriers Pentaceratops fußt auf dem Irrtum des amerikanischen Wissenschaftlers Henry Fairfield Osborn (1857–1935), der diese Gattung 1923 wissenschaftlich beschrieb. Er zählte fünf Hörner, weil er nicht bemerkte, dass zwei davon Stacheln des Schildes waren. In Wirklichkeit hatte das „Fünfhorngesicht“ also nur drei Hörner.

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Phaedrolosaurus
Name: Leuchtende Echse
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: China
Erstbeschreibung: Dong 1973

Vom Raub-Dinosaurier Phaedrolosaurus fand man nur Zähne und Hintergliedmaßen. Einige Wissenschaftler halten ihn für den ersten Dromaeosaurier (Reißkrallen-Dinosaurier) aus China.

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Pinacosaurus
Name: Planken-Echse
Größe: etwa 5 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei, Nordchina
Erstbeschreibung: Gilmore 1933

Rücken und Schwanz des pflanzenfressenden Panzer-Dinosauriers Pinacosaurus wurden durch Reihen von Knochengürteln mit Stacheln geschützt. Am Schwanzende trug er eine Knochenkeule. 1988 entdeckte eine kanadisch-chinesische Arbeitsgruppe in der Mongolei ein Grab von mindestens sechs schafsgroßen Jungtieren, die vor etwa 75 Millionen Jahren während eines Sandsturms verschüttet worden waren.

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Pisanosaurus
Name: Pisanos Echse
Größe: etwa 1 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Argentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Casamiquela 1967

Von diesem Dinosaurier fand man so wenige Reste, dass sich nicht sicher sagen lässt, ob er zu den Vogelbecken-Dinosauriern gehört. Falls dies zuträfe, wäre er der älteste bekannte Ornithischier.

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Plateosaurus
Name: Flache Echse
Größe: bis zu 10 Meter lang
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Deutschland, Schweiz
Erstbeschreibung: Meyer 1837

Der Vor-Echsenfüßer Plateosaurus wird wegen seines häufigen Vorkommens in Baden-Württemberg als „schwäbischer Lindwurm“ bezeichnet. Das Stuttgarter Naturkundemuseum wählte ihn zum Wappentier. Den Gattungsnamen Plateosaurus prägte 1837 der Frankfurter Wirbeltierpaläontologe Hermann von Meyer (1801–1869, Foto) www.hermannvonmeyer.de.vu für einen 1834 entdeckten Fund bei Heroldsberg unweit von Nürnberg in Bayern. Nirgendwo auf der Welt wurden mehr Skelette und Skelettreste von Plateosaurus geborgen wie bei drei großangelegten Grabungen 1911/1912, 1921–1923 und 1932 in Trossingen östlich von Villingen-Schwenningen in Württemberg. Allein 1932 kamen vier vollständige und 17 nahezu vollständige Skelette sowie 41 Skelettteile zum Vorschein. Bei den Plateosauriern von Trossingen handelt es sich vermutlich um Tiere, die nach dem Tod zusammengeschwemmt wurden. Zu den bedeutendsten Fundorten von Plateosauriern in Deutschland gehört auch eine Ziegeleigrube bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt, wo man bis 1914 Skelettreste von etwa 35 Dinosauriern von Plateosaurus und des Raub-Dinosauriers Halticosaurus barg. Aus Frick im schweizerischen Kanton Aargau kennt man seit 1961 Skelettreste von drei bis vier Plateosauriern. Plateosaurus ging vermutlich auf vier Beinen und trug den Schwanz dabei frei über dem Boden. Im Stuttgarter Naturkundemuseum sind vier Plateosaurier in unterschiedlicher Körperhaltung zu bewundern. Plateosaurus wird auch „Deutscher Lindwurm“ genannt.

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Poekilopleuron
Name: Bunte Flanke
Größe: etwa 9 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Funde: Frankreich
Erstbeschreibung:Eudes-Delongchamp 1838

Der kurzarmige Raub-Dinosaurier Poekilopleuron gilt als eine Art von Megalosaurus („Große Echse“). Der Fund wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Zu Lebzeiten wog Poekilopleuron schätzungsweise etwa 1 Tonne.

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Polacanthus
Name: Viele Stacheln
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Isle of Wight (England)
Erstbeschreibung: Hulke 1881

Der Panzer-Dinosaurier Polacanthus wurde 1865 in England entdeckt. Bis 1979 waren nur Knochen der gedrungenen Hinterbeine, einige Knochenplatten und Stacheln von diesem Tier bekannt. Dann entdeckte ein Sammler weitere Teile vom Rücken und von der Panzerung. Man diskutierte darüber, ob Polacanthus und Hylaeosaurus identisch sind.

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Prenocephale
Name: Abfallender Schädel
Größe: etwa 2,40 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Maryansky
und Osmolska 1974

Der Vogelbecken-Dinosaurier Prenocephale gehört zu den Kuppelkopf-Dinosauriern. Er verdankt seinen Namen dem hochaufgewölbten, runden Schädeldach. Die Weibchen hatten vermutlich kleinere und dünnere Schädel als die Männchen. Prenocephale ähnelt Stegoceras („Horniges Dach“), besitzt aber im Gegensatz zu diesem auffällige Reihen von knöchernen Knoten im Gesicht und am Hinterkopf. Er hatte große Augen und einen guten Geruchssinn. Prenocephale lebte in Bergwäldern und ernährte sich vegetarisch von Blättern und Früchten.

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Proceratosaurus
Name: Vorläufer von Ceratosaurus
Größe: etwa 3 Meter
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Funde: England
Erstbeschreibung: Huene 1926

Der deutsche Paläontologe Friedrich von Huene (1875–1969) beschrieb 1926 den etwa 30 Zentimeter langen Schädel eines Raub-Dinosauriers aus Gloucestershire. Dieser trug ein schwaches Horn auf der Nase. Ob er tatsächlich ein Vorläufer von Ceratosaurus war, wie Huene glaubte, ist ungewiss. Protoceratops könnte zu Lebzeiten etwa 100 Kilogramm schwer gewesen sein.

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Procompsognathus
Name: Zarter Vorderkiefer
Größe: etwa 1,20 Meter lang
und 26 Zentimeter hoch
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Pfaffenhofen (Deutschland)
Erstbeschreibung: Fraas 1913

Im Frühjahr 1909 wurde in einem Steinbruch am Nordhang des Strombergs bei Pfaffenhofen in Nordwürttemberg ein Skelett des kleinen Raub-Dinosauriers Procompsognathus entdeckt. Den Gattungsnamen Procompsognathus prägte 1913 der Stuttgarter Paläontologe Eberhard Fraas (1862–1915). Der schätzungsweise nur 1 Kilogramm schwere Procompsognathus lebte in der Triaszeit vor etwa 222 bis 219 Millionen Jahren. Er hatte einen etwa 8 Zentimeter langen Schädel und vier Finger an den Händen. Seine Vordergliedmaßen waren deutlich kürzer als die Hinterbeine. Er bewegte sich zweibeinig und vielleicht sogar hüpfend fort. Trotz seiner vier Finger hielt Fraas Procompsognathus irrtümlich für einen Vorläufer des zweifingrigen Zwerg-Dinosauriers Compsognathus aus der Oberen Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren. Procompsognathus jagte vermutlich kleine Echsen und Insekten.

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Prosaurolophus
Name: Vorkamm-Echse
Größe: etwa 8 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Brown 1916

Der Vogelfuß-Dinosaurier Prosaurolophus gehört zu den Entenschnabel-Dinosauriern (Hadrosaurier) mit einem hohlen Knochenkamm auf dem Kopf. Sein Helm erinnert an den von Anatosaurus („Enten-Echse“). Prosaurolophus gilt als Pflanzenfresser.

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Protoceratops
Name: Erstes Horngesicht
Größe: kaum 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Granger und Gregory 1923

In den 1920-er Jahren entdeckte eine von Roy Chapman Andrews (1884–1960) geleitete amerikanische Expedition in der Mongolei Dutzende von Schädeln und Skeletten des Horn-Dinosauriers Protoceratops sowie die ersten Eier und Nester. Weitere Nistgemeinschaften von Protoceratops wurden 1987 von einer kanadisch-chinesischen Expedition gefunden. In den Nestern lagen bis zu 18 wurstförmige etwa 20 Zentimeter lange Eier mit dünner, faltiger, nur wenige Millimeter dicker Schale. Protoceratops hatte einen breiten und schweren Schädel, an dessen Hinterende sich ein großer Nackenschild anschloss. Bei den Männchen fiel der Nackenschild merklich größer aus als bei den Weibchen. Protoceratops trug kein Horn, aber mitten auf der Schnauze einen Knochenhöcker, der bei älteren Männchen größer als bei jüngeren gewesen sein könnte. Vielleicht spielte dieser Knochenhöcker bei Rivalenkämpfen eine Rolle. Der zu Lebzeiten etwa 180 Kilogramm schwere Horn-Dinosaurier ging vermutlich meistens vierbeinig. Weil die Vorderbeine im Vergleich zu den Hinterbeinen noch recht lang sind, könnte das Tier aber gelegentlich auf zwei Beinen gelaufen sein.

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Psittacosaurus
Name: Papageien-Echse
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Osborn 1923

Der Horn-Dinosaurier Psittacosaurus gehört zu den Papageien-Echsen (Psittacosauridae), die einen papageienähnlichen großen Hornschnabel trugen. Dieser Dinosaurier war nicht viel größer als ein Mensch, hatte einen viereckigen Schädel ohne Zähne, ein Paar hornartige Fortsätze an den Wangen, vierfingrige Hände, fraß Pflanzen und lief meistens auf zwei Beinen.

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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