Donnerstag, 25. Januar 2007

Dinosauriergattungen mit S



Leseprobe aus der CD-ROM "Dinosaurier von A bis Z" des Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Saichania
Name: Wunderschön
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Maryanska 1977

Der pflanzenfressende Panzer-Dinosaurier Saichania lebte vor etwa 70 Millionen Jahren in der Wüste Gobi (Mongolei) in einer trocken-heißen Umwelt. Sein massiver und schwer gepanzerter Schädel besitzt auf der Oberseite mehr Knochenhöcker als jeder andere Ankylosaurier. Die Körperseiten wurden durch abstehende Dornen und der Rücken durch reihig angeordnete Knochenplatten mit spitzen Fortsätzen geschützt. Luftkanäle im Schädelinnern kühlten und befeuchteten die Atemluft, bevor sie in die Lungen gelangte.

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Saltasaurus
Name: Echse aus Salta
Größe: etwa 12 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Nordwestargentinien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Bonaparte und Powell 1980

Der pflanzenfressende Elefantenfuß-Dinosaurier Saltasaurus gehört zu den Titanosauriern. Er gilt weltweit als der erste Sauropode, bei dem eine Hautpanzerung nachgewiesen werden konnte. Sein Rücken und seine Flanken wurden von größeren, unterschiedlich geformten Platten und dazwischenliegenden, dichtgepackten Knöchelchen bedeckt. Später erkannte man auch bei anderen Elefantenfuß-Dinosauriern Hautpanzer.

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Sarcolestes
Name: Fleischräuber
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Jurazeit
Funde: England
Erstbeschreibung: Lydekker 1893

Ein gepanzertes Kieferfragment des pflanzenfressenden Panzer-Dinosauriers Sarcolestes wurde zunächst irrtümlich als Rest eines Raub-Dinosauriers gedeutet. Darauf beruht der missverständliche Name „Fleischräuber“. Sarcolestes gilt weltweit als frühester Nachweis eines so genannten Nodosauriers.

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Saurolophus
Name: Kamm-Echse
Größe: etwa 12 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Kalifornien (USA),
Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Brown 1912

Der Vogelbecken-Dinosaurier Saurolophus gehört zu den Entenschnabel-Dinosauriern (Hadrosaurier). Er trug einen Stachel am Hinterkopf.

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Sauropelta
Name: Schild-Echse
Größe: etwa 7,50 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Montana (USA)
Erstbeschreibung: Ostrom 1970

Der nur unvollständig erhaltene Panzer-Dinosaurier Sauropelta wird zu den Nodosauriern gerechnet. Sein Rücken wurde abwechselnd von Reihen knochiger Platten und kleinerer Knochen-Knoten bedeckt. Längere, dreieckige Dornen schützten seine Flanken.

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Saurornithoides
Name: Vogelähnliche Echse
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Osborn 1924

Sauornithoides war ein vogelähnlicher Raub-Dinosaurier mit langem Hals und Kopf. Wegen Besonderheiten der Schädelausbildung nimmt man an, er habe vermutlich über sehr große Augen und ein großes Gehirn verfügt. Dank seines guten Gesichtssinnes könnte er ein dämmerungsaktiver Jäger gewesen sein, der unter anderem kleinen Sauriern nachstellte. Saurornithoides trug im Oberkiefer 38 Zähne, die an der Hinterseite gesägt waren, und an der zweiten Zehe eine kleine Sichelkralle.

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Scelidosaurus
Name: Gliedmaßen-Echse
Größe: etwa 4 Meter lang
Vorkommen: Untere Jurazeit
Funde: Südengland
Erstbeschreibung: Owen 1859

Scelidosaurus gilt als einer der ältesten bekannten Vogelbecken-Dinosaurier. Der erste Skelettfund glückte bereits um 1860, der zweite 1955. Scelidosaurus hatte einen nur etwa 20 Zentimeter langen Kopf, einen zahnlosen Schnabel und trug auf den schwachen Kiefern kleine, blattartig geformte Zähne. Der massive Körper war gut gepanzert, der Rücken wurde mit Knochenplatten bedeckt, die vom Hals bis zur Schwanzspitze parallele Dornreihen trugen.

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Scutellosaurus
Name: Knochenplatten-Echse
Größe: etwa 1,30 Meter lang
und 46 Zentimeter hoch
Vorkommen: Untere Jurazeit
Funde: Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Colbert 1981

Der Vogelbecken-Dinosaurier Scutellosaurus ist der einzige bekannte gepanzerte Fabrosaurier. Bei den Fabrosauriern handelte es sich um leichtknochige Schellläufer, die auf ihren langen Hinterbeinen rennend vor angreifenden Raub-Dinosauriern flüchten konnten. Scutellosaurus lebte in der frühen Jurazeit vor etwa 208 bis 200 Millionen Jahren. Das schätzungsweise etwa 10 Kilogramm schwere Tier trug einen aus Hunderten von Knochenplatten bestehenden Panzer, einen Kamm aus Knochenzacken auf dem Rücken und einen sehr langen Schwanz, der fast die Hälfte der Gesamtlänge des Tieres ausmachte. Scutellosaurus graste vermutlich auf allen vieren.

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Secernosaurus
Name: Abgesonderte Echse
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Patagonien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Brett-Surmann 1975

Der Vogelbecken-Dinosaurier Secernosaurus ist einer der wenigen Entenschnabel-Dinosaurier (Hadrosaurier) aus Südamerika. Er gilt als Beweis dafür, dass es in der Oberen Kreidezeit eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika gab.

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Segisaurus
Name: nach dem Fundort Segi Canyon
Größe: etwa 1 Meter lang
Vorkommen: Untere Jurazeit
Funde: Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Camp 1936

Bei dem Fund von Segisaurus aus dem Segi Canyon in Arizona fehlen der Kopf und die Zähne. Sein leichter Körperbau, die langen hinteren Laufbeine und die kurzen Vorderbeine deuten auf einen kleinen Raub-Dinosaurier wie Procompsognathus hin. Segisaurus besaß wie Vögel ein Schlüsselbein.

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Segnosaurus
Name: Langsame Echse
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Barsbold 1979

Aus den Sklettresten von Segnosaurus wurde ein Raub-Dinosaurier rekonstruiert. Der Bau seines Beckens erinnert sehr an Vögel oder Vogelbecken-Dinosaurier. Segnosaurus hatte schlanke Vordergliedmaßen und plumpe, kurze Hinterbeine mit vogelähnlich verwachsenen Zehenknochen, zwischen denen Schwimmhäute vermutet werden. Er trug wahrscheinlich einen Hornschnabel und gilt als Fischfresser.

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Seismosaurus
Name: Erdbeben-Echse
Größe: etwa 37 bis 43 Meter lang
Funde: New Mexico (USA)
Erstbeschreibung: Gillette 1991

Fossiliensammler entdeckten 1979 Reste eines riesigen Elefantenfuß-Dinosauriers, benachrichtigten aber erst 1985 den Direktor des Naturhistorischen Museums in Albuquerque (New Mexico) über ihren Fund. Bei Ausgrabungen bis 1988 kamen Wirbelknochen und das Becken eines Tieres zum Vorschein, das schätzungsweise etwa 37 bis 43 Meter lang war. Der Name Seismosaurus beruht darauf, dass der Erdboden unter den Schritten dieses schätzungsweise etwa 30 Tonnen schweren Giganten erzittert haben dürfe. Seismosaurus war ein Pflanzenfresser.

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Sellosaurus
Name: Sellos Echse
Größe: bis 6,50 Meter lang und 1,20 Meter hoch
Vorkommen: Obere Triaszeit
Funde: Heslach, Pfaffenhofen, Trossingen
(Deutschland)
Erstbeschreibung: Huene 1908

Sellosaurus gilt als ältester Vor-Echsenfüßer (Prosauropode) in Europa. Den Namen Sellosaurus prägte 1908 der Tübinger Paläontologe Friedrich von Huene (1875–1969) für ein schädelloses Skelett aus Heslach bei Stuttgart. 1915 wurde nordöstlich von Trossingen ein Skelett mit teilweise erhaltenem Schädel entdeckt. Ein weiteres Teilskelett von Sellosaurus kam im April 1936 in Ochsenbach im nordwürttembergischen Stromberg zum Vorschein. 1985 erkannte der englische Paläontologe Peter M. Galton, dass auch die früher als Teratosaurus, Palaeosaurus und Efraasia bezeichneten Dinosaurier mit Sellosaurus identisch sind. Sellosaurus war etwas leichter gebaut als der „schwäbische Lindwurm“ Plateosaurus und hatte weniger Zähne als dieser. Im Unterkiefer trug Sellosaurus 22 Zähne (Plateosaurus bis zu 28) und im Oberkiefer 30 Zähne (Plateosaurus bis zu 36).

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Shamosaurus
Name: Gobi-Echse
Größe: etwa 7 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Mongolei (Asien)
Erstbeschreibung: Maryanska 1983

Der Panzer-Dinosaurier Shamosaurus lebte in der Unteren Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren. Von ihm hat man nur den Kopf mit seitlichen Hörnern und einen Teil des Vorderkörpers gefunden. Shamosaurus und Sauroplites gelten als die geologisch ältesten Panzer-Dinosaurier (Ankylosaurier).

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Shanshanosaurus
Name: Echse aus Shansan
Größe: etwa 2,40 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Xinjiang (China)
Erstbeschreibung: Dong 1977

Vom Raub-Dinosaurier Shanshanosaurus hat man ein Skelett mit Kopf gefunden, der dem von Deinonychus („Schreckliche Kralle“) ähnelt. Seine Knochen sind leicht, sein Hals lang und die Arme kurz.

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Shantungosaurus
Name: nach der chinesischen Provinz Shandong
Größe: fast 15 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Shandong (China)
Erstbeschreibung: Hu 1973

1973 wurde in der chinesischen Provinz Shandong ein riesiger Entenschnabel-Dinosaurier (Hadrosaurier) entdeckt. Der Fund ist im Naturhistorischen Museum in Peking zu bewundern. Ein erwachsener Mann reicht ihm gerade bis zum Knie.

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Silvisaurus
Name: Wald-Echse
Größe: etwa 3,40 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Kansas (USA)
Erstbeschreibung: Eaton 1960

Vom pflanzenfresssenden Panzer-Dinosaurier Silvisaurus fand man Teile des Körperskeletts und den Schädel. Sein Schädel ist leicht konstruiert und enthält zahlreiche Höhlungen und Luftkanäle, die vielleicht zur Erzeugung von Tönen dienten. Im Oberkiefer trug Silvisaurus vorne acht kleine, punktförmige Zähne. Silvisaurus gehörte zu den „Knoten-Echsen“ (Nodosauriern), einer der beiden Familien der Panzer-Dinosaurier. Die Nodosaurier hatten keine Schwanzkeule, aber waren dafür mit Stacheln, Knoten und Platten gespickt. Womöglich pressten sich die Nodosaurier beim Angriff eines Raub-Dinosauriers – wie Schildkröten – platt auf den Boden.

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Spinosaurus
Name: Dornen-Echse
Größe: mehr als 12 Meter lang
Vorkommen: Mittlere Kreidezeit
Funde: Ägypten, Marokko (Afrika)
Erstbeschreibung: Stromer 1915

Der Münchener Paläontologe Ernst Stromer von Reichenbach (1871–1952) entdeckte 1912 in der ägyptischen Baharije-Oase neben anderen Dinosauriern auch die Reste eines großen Raub-Dinosauriers, den er 1915 Spinosaurus nannte. Diese Gattung existierte in der Mittleren Kreidezeit vor etwa 97,5 bis 95 Millionen Jahren. Spinosaurus wog zu Lebzeiten schätzungsweise zwischen etwa 4 und 6 Tonnen. An seinen langen Vordergliedmaßen befanden sich drei Hakenklauen. Anders als andere Fleischfresser konnte Spinosaurus vierbeinig laufen. Seine Wirbelsäule trug mannshohe, etwa 1,75 Meter lange Dornfortsätze, zwischen denen sich ein temperaturregelndes Hautsegel befand. Spinosaurus jagte vermutlich pflanzenfressende Dinosaurier und große Fische.

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Staurikosaurus
Name: Kreuz-Echse
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Mittlere bis Obere Triaszeit
Funde: Brasilien (Südamerika)
Erstbeschreibung: Colbert 1970

Staurikosaurus wurde am Rio Grande do Sul in Brasilien entdeckt. Der amerikanische Paläontologe Edwin (Ned) Harris Colbert (1905–2001) beschrieb ihn 1970. Staurikos gilt als der älteste bekannte Dinosaurier. Er hatte fünf Finger und lief vermutlich auf zwei Beinen. Seine Zähne deuten auf einen Fleischfresser hin.

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Stegoceras
Name: Horniges Dach
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Lambe 1902

Stegoceras wird den Dickschädel-Echsen (Pachycephalosauridae) zugerechnet. Sein Lebendgewicht schätzt man auf etwa 50 Kilogramm. Er trug einen großen Kuppelkopf, der mit zunehmendem Alter immer höher wuchs. Männchen von Stegoceras kämpften vielleicht während ihrer Brunftzeit wie heutige Steinböcke mit ihren Dickschädeln gegeneinander.

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Stegosaurus
Name: Platten-Echse
Größe: bis zu 8 Meter lang und 2,75 Meter hoch
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado, Wyoming, Oklahoma, Utah, Montana (USA)
Erstbeschreibung: Marsh 1877

Die Platten-Echse Stegosaurus gehört neben Tyrannosaurus und Brontosaurus zu den bekanntesten Dinosauriern. Der erste Fund gelang bereits 1876 in Colorado. Stegosaurus hatte einen kleinen, schlanken Kopf mit Hornschnabel, zwei Reihen alternierender, blattähnlicher, bis zu 76 Zentimeter großer Knochenplatten vom Hals bis zur Schwanzwurzel und vier spitze Stacheln am Schwanzende. Legendär sind das winzige walnussgroße Gehirn im Schädel und ein „zweites Gehirn“ in Form verdickter Nerven in der Hüftregion, das als zusätzliches Steuerorgan für die Hinterbeine und den Schwanz diente. Die Rückenplatten dienten als Temperaturregler und die Stacheln am Schwanzende als Waffen. Wegen den kurzen Vorderbeinen schwebte der Kopf relativ dicht über dem Boden. Junge Stegosaurier hatten noch keine Rückenplatten, aber vermutlich bereits Schwanzstacheln. Der pflanzenfressende Stegosaurus war die größte Platten-Echse. Er wog schätzungsweise etwa 3 Tonnen.

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Stenonychosaurus
Name: Schmalklauen-Echse
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada)
Erstbeschreibung: Sternberg 1932

Der Raub-Dinosaurier Stenonychosaurus wog zu Lebzeiten etwa 30 Kilogramm und hatte sehr große Augen und schlanke Finger. Wegen seiner großvolumigen Gehirnschale behaupteten einige Wissenschaftler, er sei der intelligenteste Dinosaurier gewesen. Der kanadische Paläontologe Dale Russel spekulierte darüber, was aus den intelligentesten Dinosauriern – wie Stenonychosaurus – geworden wäre, wenn sie nicht ausgestorben wären und erfand den Dinosauroid, ein hypothetisches Lebewesen. Er meinte, aus intelligenten Raub-Dinosauriern hätte eine „menschenähnliche“ Lebensform mit reptilhaften Zügen entstehen können.

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Stenopelix
Name: Enges Becken
Größe: etwa 1,50 Meter lang
Vorkommen: Untere Kreidezeit
Funde: Bückeburg (Deutschland)
Erstbeschreibung: Meyer 1857

Vom Horn-Dinosaurier Stenopelix wurden 1855 in einem Steinbruch am Harrl bei Bückeburg (Niedersachsen) die Hinterbeine, das Becken und der Schwanz als Hohlform im Gestein gefunden. Der überlieferte Teil der Wirbelsäule erreicht 97 Zentimeter, der Schwanz 55 Zentimeter. Den Gattungsnamen Stenopelix prägte 1857 der Frankfurter Paläontologe Hermann von Meyer (1801–1869). Man stufte Stenopelix zunächst als Gazellen-Dinosaurier (Hypsilophodontidae) und später (1956) als Papageien-Dinosaurier (Psittacosauridae) ein.

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Stokesosaurus
Name: Stoke’s Echse
Größe: etwa 2 bis 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Utah (USA)
Erstbeschreibung: Madsen 1974

Das unvollständig überlieferte Skelett von Stokesosaurus stammt vermutlich von einem Raub-Dinosaurier, der zu den Hohlknochen-Dinosauriern (Coelurosaurier) gehört.

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Struthiomimus
Name: Strauß-Nachahmer
Größe: etwa 3,50 Meter lang
und 2,35 Meter hoch
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta, New Jersey (Kanada)
Erstbeschreibung: Osborn 1917

Das Erscheinungsbild und das Skelett des Raub-Dinosauriers Struthiomimus ähnelt sehr den heutigen Straußen. Er hatte einen kleinen, länglichen Kopf mit zahnlosen Kiefern und einem Hornschnabel, einen langen Hals sowie lange, schlanke Gliedmaßen. Struthiomimus fraß kleine Reptilien, Säugetiere, Insekten und Früchte. Lange Zeit nach der Entdeckung 1914 betrachtete man Struthiomimus und Ornithomimus für identisch. Doch 1972 zeigten Untersuchungen, dass sich diese beiden Gattungen voneinander unterscheiden. Struthiomimus besaß längere Arme und stärkere gekrümmtere Krallen an den Fingen als Ornithomimus.

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Struthiosaurus
Name: Strauß-Echse
Größe: etwa 2 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Österreich, Ungarn, Rumänien,
Frankreich
Erstbeschreibung: Bunzel 1871

Der Panzer-Dinosaurier Struthiosaurus gilt als der kleinste Ankylosaurier. Deswegen spekulierte man, er habe auf Inseln gelebt und sich dort entwickelt. Große Tiere neigen in isolierten Lebensräumen – offenbar in Anpassung an begrenzte Nahrungsreserven – dazu, Zwergarten auszubilden. Der Name Struthiosaurus beruht auf dem vogelähnlichen Kopf. Er hatte Knochenplatten um den Hals, kleine Knochenhöcker auf dem Rücken und dem Schwanz und eine Reihe von Dornen auf den Körperflanken. Diese Gattung wurde unter verschiedenen Namen beschrieben.

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Stygimololch
Name: Dorniger Teufel vom Höllenfluss
Größe: etwa 2 bis 3 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Montana, Wyoming (USA)
Erstbeschreibung: Galton und Sues 1983

Der Vogelbecken-Dinosaurier Stygimoloch zählt zu den pflanzenfressenden Dickkopf-Dinosauriern (Pachycephalosauridae). Er wurde 1983 von den Paläontologen Hans-Dieter Sues und Peter M. Galton beschrieben. Der Artname Stygimoloch spinifer beruht auf der Hell Creek-Formation in Montana, wo Reste dieses Tieres entdeckt wurden. Der Fluss Styx gilt als einer der mythischen Höllenflüsse. Stygymoloch existierte in der Oberen Kreidezeit vor etwa 68 bis 65 Millionen Jahren. Seinen Hinterkopf von zieren bis zu 10 Zentimeter lange und spitze Dornen, die zum Imponiergehabe dienten. Während der Brunftzeit könnte Stygimoloch männliche Konkurrenten mit seinem Kopf gerammt haben. Das Lebendgewicht dieses zweibeinig gehenden Dinosauriers wird auf etwa 78 Kilogramm geschätzt.

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Styracosaurus
Name: Stachel-Echse
Größe: etwa 5,50 Meter lang
Vorkommen: Obere Kreidezeit
Funde: Alberta (Kanada), Montana (USA)
Erstbeschreibung: Lambe 1913

Der gepanzerte Horn-Dinosaurier Styracosaurus wurde 1913 von dem kanadischen Paläontologen Lawrence M. Lamb (1885–1919) beschrieben. Die „Stachel-Echse“ trug einen bizarren Nackenschild mit sechs strahlenförmig ausgerichteten langen Dornen am hinteren Rand. Zwei große mit Haut bedeckte Öffnungen (Fontanellen) verringerten das Gewicht des großen knöchernen Nackenschildes. Styracosaurus hatte kleine Augenhörner und ein großes Nasenhorn, das je nach Art nach vorn oder hinten wies. Dieser imposante Horn-Dinosaurier verteidigte sich wie ein Nashorn, indem er mit gesenktem Kopf und hoher Geschwindigkeit angriff. Auf diese Weise konnte Styracosaurus sogar den weichen Bauch eines Raub-Dinosauriers wie Tyrannosaurus aufschlitzen. Im Museum für Naturkunde in Dortmund steht eine Rekonstruktion von Styracosaurus.

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Supersaurus
Größe: etwa 43 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Colorado (USA)
Erstbeschreibung: Jensen 1985

Der „Dinosaurier-Jäger“ James A. Jensen entdeckte 1972 ein Schulterblatt und einen Nackenwirbel von einem gigantischen Elefantenfuß-Dinosaurier (Sauropoda). Zunächst vermutete man, es handle sich um einen Verwandten von Brachiosaurus („Arm-Echse“), doch dann entpuppte sich Supersaurus als Diplodocide mit der unglaublichen Länge von etwa 43 Metern! Die Diplodocidae – wie Diplodocus, Mamenchisaurus, Antarctosaurus und Seismosaurus – hatten einen langen und schlanken Schädel sowie einen peitschenförmig auslaufenden Schwanz. Supersaurus und Seismosaurus sind länger als Blauwale mit maximal etwa 30 Meter Länge, die heute als die größten Säugetiere gelten. Ein im August 1988 ausgegrabenes riesiges Becken mit Rückenwirbeln von 1,83 Metern Höhe und mit einem Gewicht von etwa 680 Kilogramm stammt vermutlich von Supersaurus.

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Syntarsus
Name: Verwobener Mittelfuß
Größe: etwa 3 Meter lang
Vorkommen: Untere Jurazeit
Funde: Rhodesien, Simbabwe (Afrika),
Arizona (USA)
Erstbeschreibung: Raath 1969

Der kleine Raub-Dinosaurier Syntarsus wurde oft fälschlicherweise mit Federn und einem Federkamm am Hinterkopf rekonstruiert. Obwohl man bei Syntarsus keine Federn nachweisen konnte, rückte ihn sein Entdecker Mike Raath in die Nähe des Urvogels Archaeopteryx. Von Syntarsus sind mehr als 30 gut erhaltene Exemplare gefunden worden.

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Szechuanosaurus
Name: Echse aus Szechuan
Größe: etwa 4 bis 8 Meter lang
Vorkommen: Obere Jurazeit
Funde: Szechuan (China)
Erstbeschreibung: Young 1942

Bis 1978 kannte man nur vier Zähne des Raub-Dinosauriers Szechuanosaurus. Sein Lebendgewicht wird auf etwa 100 bis 150 Kilogramm geschätzt.

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Dinosaurierstimmen zum Anhören:
http://userblogs.free-radio.de/index.php/new?cat=70

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