Freitag, 26. Januar 2007

Mit Haut und Zähnen erhalten: die Branchiosaurier

Wiesbaden (dinosaurier-welt) – Ungewöhnlich gut erhalten sind die kleinen Saurier, die im Online-Shop www.antiquitaeten-shop.net von Ernst Probst angeboten werden. Von der Kopf- bis zur Schwanzspitze erreichen sie eine Länge von weniger als 10 Zentimetern. Oft sind Zähne, Kiemen, Wirbelsäule, Beine, Finger sowie Hautschatten der winzigen Räuber sichtbar.

Bei diesen Fossilien handelt es sich um Branchiosaurier aus Rheinland-Pfalz, die man wegen ihrer seitlich am Kopf befindlichen Kiemenbündel auch als „Kiemensaurier“ bezeichnet. Sie lebten während der frühen Permzeit vor etwa 290 Millionen Jahren, die wegen der auffälligen Farbe von Gesteinen aus dieser Epoche auch Rotliegend-Zeit heißt.

Die Branchiosaurier lebten mehr als 60 Millionen Jahre vor den ersten Dinosauriern in Süßwasserseen. Im Gegensatz zu den „Dinos“ waren sie Amphibien und keine Reptilien. Sie hielten sich also im Wasser und auf dem Land auf.

Von Branchiosauriern gibt es heute keine Neufunde mehr, weil ihre Fundstätten in Rheinland-Pfalz seit 1986 geschützt sind und dort nicht mehr Fossilien gesucht und geborgen werden dürfen. Deswegen können Fossiliensammler nur noch durch Kauf oder Tausch von Altfunden in den Besitz eines seltenen Branchiosauriers gelangen.

Nach Ansicht von Ernst Probst sind Branchiosaurier gegenwärtig die preiswertesten Urzeit-Saurier aus Deutschland. „Es wird aber wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis fast gar keine Branchiosaurier aus Odernheim am Glan, Jeckenbach bei Meisenheim, Callbach oder Kusel in den Handel kommen“, befürchtet Probst.

Noch seltener und deswegen entsprechend teurer sind die bis zu 20 Zentimeter langen Urlurche Micromelerpeton credneri und die bis zu 2 Meter langen Urlurche Sclerocephalus haeuseri aus der frühen Permzeit von Odernheim am Glan und Jeckenbach bei Meisenheim. Zeitweise gibt es solche Raritäten im Angebot von www.antiquitaeten-shop.net. Bei Sclerocephalus haeuseri handelt es sich allerdings meistens um Jungtiere.

Ernst Probst hat sich als Wissenschaftsautor mit zahlreichen Artikeln für Zeitungen und Zeitschriften sowie mit mehreren populärwissenschaftlichen Büchern einen Namen gemacht. Er veröffentlichte unter anderem die Bücher "Deutschland in der Urzeit", "Rekorde der Urzeit", "Dinosaurier in Deutschland" (zusammen mit Raymund Windolf), "Monstern auf der Spur" (Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörner entstanden" und "Nessie" (Das Monsterbuch).

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